Donnerstag, 9. April 2009

Ostern in Amritsar

Bevor es für mich nächste Woche in die letzten Uniwochen und schon in die Prüfungsvorbereitungen geht, werde ich die Ostertage in Amritsar in Panjab verbringen und mir dort den goldenen Tempel anschauen.
Wünsch Euch allen schöne Ostern.
Bis bald.
Servus.

Mittwoch, 8. April 2009

Waschtag

Aus aktuellem Anlass - gestern war ich mal wieder beim Waschen - muss ich jetzt mal erzählen, wie das hier von Statten geht.

Alle drei Wochen circa, immer dann, wenn ich in meinen Kleiderschrank schaue und dort gähnende Leere herrscht, pack ich meinen Wäschesack, geh ins Nachbargebäude auf den Balkon von anderen Studenten (dort steht die Waschmaschine) zum waschen. Die Menge meiner Wäsche entspricht etwa 3 Maschinen nach europäischem Standard. Das bedeutet, bei uns würde bei dieser Menge sowohl waschen, als auch trocknen etwa 4 bis 5 Stunden in Anspruch nehmen (laut meinem spärlichen Wissen über Waschmaschinen). Und jetzt kommt der Hit: Hier dauert alles zusammen nur 1 Stunde. Die Wäsche ist danach zwar nicht sauber, aber sie riecht wieder richtig gut nach Waschpulver. Und weiße Wäsche ist übrigens meistens nach dem Waschen dunkelweiß:-)
Jetzt die Prozessbeschreibung:

1. 2 Eimer mit Wasser auffüllen und in die Waschmaschine schütten, Waschpulver draufpudern, Wäsche dazu, Deggl druff und los. Der Waschgang dauert ca. 12 Minuten und hat etwa den gleichen Effekt wie wenn man mit einem großen Kochlöffel 10 Minuten umrühren würde, es ist aber wesentlich angenehmer zuzuschauen.

2. Nach zwölf Minuten lässt man dann das Wasser, das ein bisschen an den Yamuna River in Agra erinnert, ab. Die Soße läuft allerdings nicht direkt über ein Abwasserrohr in den Kanal, nein, ein Schlauch führt auf den gefließten Balkon, der diesen in den nächsten Minuten dann erst mal unter Wasser setzt, ehe die Brühe allmählich über ein kleines, verstopftes Loch an der Hausecke in die Regenrinne gelangt.

3. Danach nimmt man die Wäsche, steckt sie in den Trockner, der in nur 5 Minuten die Wäsche "trocknet", bzw. die Wäsche auswringt.

Toll oder. Gebügelt wird bei mir nicht. Anziehen, glatt streichen, fertig. Es besteht jedoch die Option an der nächsten Straßenecke, die Wäsche an so einem Bügelservice abzugeben. Die bügeln einem dann die Klamotten für ein paar Rupees. Ob man seine eigene Wäsche aus den riesigen Wäschebergen wieder zurückbekommt, wag ich allerdings zu bezweifeln. Die Bügelmethode ist aber wirklich aller erste Sahne und passt perfekt zum sonst so modernen Gurgaon. Die verwenden alte Bügeleisen, die sie mit glühender Holzkohle füllen und bügeln auf Steintischen. Aber das hat natürlich auch seine Vorteile. Ihr Geschäft wird dafür von den 20 Stromausfällen pro Tag in Gurgaon nicht in Mitleidenschaft gezogen.

So sieht übrigens so ein indisches Bügeleisen aus. Stylisch oder?